Menu

FAR: Lone Sails

Game Designer

Wie erklärt ihr einem Kind, aus was eure Arbeit besteht?

Das ist nicht besonders schwierig, da die meisten Kinder viele Games kennen und lieben :) Wir sagen Ihnen, dass wir den ganzen Tag an Geschichten, Figuren und fremde Welten arbeiten, damit sie dann ein tolles Spielerlebnis haben.

Wieviel hat das was ihr aktuell tut mit eurem Studium zu tun?

Sehr viel. An der ZHdK werden wir als Game-Design All-Rounder ausgebildet und entsprechend setzen wir als kleines Studio auch all die erworbenen Skills im Alltag ein. Natürlich haben wir auch Spezialisierungen untereinander, aber ohne das grundlegende Wissen vieler Bereiche, versteht man nicht welche Bausteine im Prozess zusammenkommen und was dabei die Schwierigkeiten sind.

Was beschäftigt euch momentan am meisten?

Wir sind viel über die Zukunft unseres Unternehmens am nachdenken, z.B. wie wir uns nachhaltig und langfristig finanzieren können. Leider konkurrieren wir mit unseren Spielen immer mit der ganzen Welt, wo die Lebenskosten meistens billiger sind und deshalb müssen wir umso mehr brillieren mit unseren Ideen.

Fühlt ihr euch zu einer bestimmten Szene zugehörig?

Ja, wir fühlen uns schon zu Hause bei der Game-Design Szene in der Schweiz. Da die Grösse der Szene überblickbar ist, kennt man sich natürlich auch ausserhalb der einzelnen Stätte und wir bemühen uns auch an vielen Community Events teilzunehmen und etwas zur Entwicklung der Gemeinschaft beizutragen.

Wer oder was inspiriert euch?

Natürlich lassen wir uns von anderen Games inspirieren, aber wir sind auch grosse Filmfans und schauen uns sehr gerne Konzepte & Analysen von guten und schlechten Beispielen an. Unser tägliches Leben inspiriert uns auch immer wieder aufs Neue, ob das nun kulturelle, soziale oder politische Themen sind. So versuchen wir auch ausserhalb des "Nerd"-Komplexes uns mit Themen auseinanderzusetzen, die nicht immer dem Klischee entsprechen und diese Inspirationen in unsere Werke einfliessen zu lassen.

Welche Räume braucht ihr, welche braucht eure (Praxis)?

Wir brauchen generell nicht viele Räume. Ein Büro, das gross genug für das Team ist und ermöglicht sich schnell auszutauschen.

In welcher Form arbeitet ihr mit anderen zusammen?

Wir sind im stetigen Austausch mit unseren Kollegen. Dies meistens in Form von Meetings, wo wir Konzepte und Ideen besprechen oder in Form von kleinen Workshops wo wir einzelne Stellen im Code, die Aufbaustruktur oder neue Technologien zusammen anschauen und analysieren.

Wie funktioniert euer (berufliches) Netzwerk, welche Rolle spielt es im Alltag?

Unser Netzwerk ist sehr wichtig, weil es nicht all zu viele Game-Designer gibt in der Schweiz. Da die meisten Game-Entwickler an der ZHdK studieren, kennen wir natürlich auch viele Kollegen und dies vereinfacht uns jemanden mit aufs Boot zu holen, falls es Engpässe gibt.

Wo wärt ihr gern dabei oder vertreten?

Uns würde es Helfen, wenn wir als Game-Designer eine Stimme bei Wirtschaftsverbänden hätten. Zur Zeit sind wir bei Kulturverbänden vertreten, was sicherlich auch Sinn macht. Aber die Entwicklung von Games ist extrem teuer und ein grösseres Engagement von Investoren aus der Finanzbranche würde uns allen hier etwas Luft zum Leben geben.

Wie würdet ihr für euch Erfolg definieren?

Erfolg ist für uns, wenn wir unserer Passion nachgehen können und dabei ein angenehmen, sorgloses und erfülltes Leben führen können.

Etwas das ihr aktuell vermisst? Etwas das ihr immer vermisst?

Aktuell vermissen wir den aktiven Austausch mit anderen Entwicklern und Spielern an Messen usw. Wegen Corona wurden alle Events abgesagt und dementsprechend findet alles digital statt. Das ist natürlich besser als als nichts, aber etwas unpersönlich und distanziert. Etwas was wir immer vermissen: mehr Zeit für kreative Entscheidungen. Leider drängt immer der nächste Milestone oder eine Abgabe und entsprechend muss man non-stop priorisieren und abwägen. Wahrscheinlich gehört dieser Struggle wohl einfach dazu, wenn man ein Produkt mehr oder weniger termingerecht fertigstellen will.

Etwas das euch umhaut!

Goran: 3m Wellen beim Surfen in Galizien oder Marokko. Don: Nicht viel, aber die Zeit im Studium vermisse ich schon ein wenig.

Was wärt ihr sonst geworden, wenn nicht …?

Goran: Filmstudent oder Sozialarbeiter, wenn ich nicht aufgenommen worden wäre im Game-Design Studium. Don: Vermutlich Illustrator oder Grafiker.

Welche Frage wird nie gestellt, sollte aber?

Goran: Warum um alles in der Welt gibt es Zitronen-Farmer? Don: Warum um alles in der Welt gibt es Game-Entwickler?